Am 8. November 2024 lud die RWTH Aachen zur Wissenschaftsnacht „5 vor 12“ ein – ein inspirierender Abend, der Wissenschaft für alle erlebbar machte. Eine Woche später, am Tag der offenen Tür der Biotechnologie, bot sich die nächste Gelegenheit, hinter die Kulissen bahnbrechender Forschung zu blicken. Das Team um Prof. Maria Fyta präsentierte hier seine Arbeit im Rahmen von nanodiag BW.
Mit Hilfe von Computersimulation untersuchen die Aachener Wissenschaftler*innen Nanoporen-Materialien und wie diese zur Erkennung von DNA und Proteinen genutzt werden können. Sie verwenden maschinelles Lernen, um Signale von Nanoporen auszuwerten und Protokolle für die Analyse zu entwickeln.
Um die komplexen Prinzipien der Nanoporen-Sensorik verständlich zu machen, entwarf das Team ein interaktives Modell: In einem Wassertank schwammen kleine Perlenketten, die DNA- und Proteinmoleküle repräsentierten. Mit einer eingebauten Wasserpumpe konnten Besucher*innen eine Strömung erzeugen, um die Ketten durch ein Loch – die vereinfachte Version einer Nanopore – zu lenken.
Dieses Experiment brachte das Zusammenspiel aus Forschung und Anwendung greifbar nahe und weckte die Neugier auf biotechnologische Fragestellungen.
Was ist Nanoporen-Sensorik?
Die Technologie nutzt winzige Poren auf molekularer oder nanometrischer Ebene, um biomolekulare Substanzen wie DNA oder Proteine zu erkennen und zu analysieren. Dabei wird im Labor ein elektrisches Signal gemessen, während Moleküle durch eine Pore transportiert werden. Unterschiede in Größe, Form oder Ladung der Moleküle erzeugen charakteristische Signale, die zur Identifikation oder Quantifizierung genutzt werden können.
Cornholespiel als Publikumsmagnet
Ein weiterer Hingucker in Aachen war neben dem Wassertank-Experiment das nanodiag BW-Cornholespiel. Die spielerische Herangehensweise an Wissenschaft zog viele Gäste an und sorgte für eine lebendige Atmosphäre. Mit einem vielfältigen und anschaulichen Programm avancierten beide Veranstaltungen zu einem vollen Erfolg. Die positive Resonanz zeigte: Junge Menschen lassen sich für innovative Lösungsansätze zu drängenden Fragen wie Gesundheitsdiagnostik begeistern. Die Zukunft der Biotechnologie beginnt mit engagierten Talenten, die heute die Wissenschaft von morgen gestalten.
nanodiag BW setzt auf kreative Angebote bei der MINT-Nachwuchsförderung, um den Forschergeist der nächsten Generation zu wecken und nachhaltig zu stärken.